Klarstellung zu einem Anti-Rebberg-Artikel im «Fluntermer» 11|2020
In der letzten Ausgabe des «Fluntermer» ist ein Artikel (
>) zur geplanten Pflanzung von Reben im Quartier erschienen. Nachdem der Artikel einerseits Fehler enthält und zudem nur die Meinung einer kleinen Minderheit widergibt, möchten wir hier nochmals aufzeigen, wieso der geplante Rebberg als Projekt eine
Chance fĂĽr unser Quartier ist:
• Der Rebberg entsteht
fĂĽr und mit den Fluntermerinnen und Fluntermern. Wer Interesse hat, kann sich zur aktiven Mitarbeit in der Rebbaugruppe melden.
• Der Wein wird kostendeckend im Quartier verkauft, wodurch auch
alle am Resultat teilhaben können, Quartierverein und Zunft sind nur die Träger des Projektes.
Ähnliche
Beispiele in anderen Stadtquartieren (z.B. Höngg, Enge, Wynegg) sind unterdessen Teil einer aktiven Begegnungskultur im Quartierleben geworden.
• Unser Rebberg wird zudem
nach biologischen Kriterien angebaut, womit das Projekt auch hilft, aktiven Naturschutz zu betreiben. Die Fläche wird uns von der Stadt zur Verfügung gestellt und einem professionellen Pächter übergeben, welcher uns in der Freiwilligenarbeit anleitet.
• Die Rebzeilen werden am Rand der Orellistrasse gepflanzt und führen die Struktur der Familiengärten weiter; sie machen das Feld, welches heute dort besteht, nur unwesentlich kleiner.
• Dank dem
naturnahen Anbau gedeihen unter den Reben sowie im freien Streifen Gras und Blumen und bieten vielfältigen und abwechslungsreichen Lebensraum für Insekten, Eidechsen, Blindschleichen, Vögel und vieles mehr. So wird wieder mehr
Biodiversität geschaffen.
Und wer einmal die Reben am Sonnenberg oder bei der Wynegg gesehen hat, wird kaum verstehen, weshalb das ein «gebäudeähnlicher Block» sein soll. Ganz im Gegenteil: Als in Höngg ein paar Rebzeilen ersetzt werden mussten, erkundigten sich Anwohner besorgt, wann es denn wieder Rebstöcke geben wird. So sehr freut man sich dort an deren Anblick.
Rebbau hat in Fluntern eine jahrhundertalte Tradition. Lange war der Rebbau sogar unsere Haupteinnahmequelle. Die Grenze für Reben lag allerdings tiefer. Infolge der Klimaerwärmung ist diese nun nach oben gewandert, und andere Beispiele im Kanton zeigen, dass in diesen Lagen mittlerweile sehr guter Wein entstehen kann.
• Der Standort wurde auch vom
kantonalen Rebbaukommissär als geeignet beurteilt.
Leider liess sich der ursprĂĽngliche Standort unter der Grossen Kirche Fluntern infolge einer komplexen Rechtslage nicht umsetzen, weshalb uns die Stadt den neuen Ort angeboten hat.
• Seinerzeit haben sich in einer Petition 1700 Personen für den Rebberg eingesetzt. Bei 8000 Einwohnern im Quartier darf das mit gutem Gewissen als eine breite Unterstützung bezeichnet werden.
Wenn alles gut geht, kann 2022 mit der Pflanzung begonnen werden. Der erste Wein wird dann wohl 2027 trinkbereit sein. Wir freuen uns über jeden, der den Rebberg Fluntern schon jetzt unterstützt, sei es als Pate, Sponsor oder Gönner – gemeinsam mit dem Quartier für das Quartier. Mehr dazu auf
www.rebberg-fluntern.com.
Thomas Landolt, Fluntern